Musiktherapie Science

Der Wissenschaftspodcast
Der Podcast Musiktherapie Science
Musiktherapie Science ist ein Wissenschaftspodcast zur Förderung des Wissenstransfers - Aus der Forschung in die musiktherapeutische Praxis! Aktuelle Forschungserkenntnisse aus der Musiktherapie und aus angrenzenden Wissenschaftsdisziplinen werden hier kompakt, verständlich und möglichst praxistauglich zur Verfügung gestellt.

Der von Verena Hopfner M.Sc. initiierte Wissenschaftspodcast Musiktherapie Science wird von der Andreas-Tobias-Kind-Stiftung gefördert. Die Konzeption dieses Podcasts basiert auf Daten eines größeren Projekts im Rahmen der Implementierungsforschung zum Thema 'Evidenzbasierung der Musiktherapie in deutschsprachigen Ländern' in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Gudrun Diermayr und Josephine Geipel, M.A.


Evidenzbasierte Praxis in der Musiktherapie
Unter dem Begriff der Evidenzbasierten Praxis (EBP) verstehen wir die Integration der besten verfügbaren Evidenz in die Patient*innenbehandlung unter Berücksichtigung individueller klinischer Expertise der Therapeut*innen sowie den Werten und Wünschen der Patient*innen [1]. Heute ist die EBP ein wichtiges Leistungsmerkmal in der Gesundheitsversorgung, sie dient der Qualitätssicherung der Klient*innenversorgung und der Schonung der Ressourcen im Gesundheitssystem. Untersuchungen aus der Medizin, Musiktherapie und anderen Gesundheitsdisziplinen deuten aktuell jedoch noch immer auf eine unzureichende Evidenzbasierung der Praxis hin [3,4,6,7]. Dies liegt darin begründet, dass der Transfer von wissenschaftlichen Erkenntnissen in praktische Maßnahmen komplex und sehr zeitaufwendig ist. Musiktehrapeut*innen stehen im stressigen Klinikalltag z.B. vor der Herausforderung, überhaupt die Zeit für das Suchen und Lesen von Studien zu finden - um nur eine von vielen Barrieren genannt zu haben. Es bedarf also unterstützender Maßnahmen für Praktiker*innen, zur Erleichterung der Wissensaufnahme und der Implementierung in die Praxis. Der Podcast Musiktherapie Science fungiert an dieser Stelle als Implementierungsintervention zur Förderung der EBP-Umsetzung in der musiktherapeutischen Praxis. Und, glücklicherweise stehen uns aus der Musiktherapieforschung und aus angrenzenden Wissenschaftsdisziplinen inzwischen ausreichend Forschungserkenntnisse zur Verfügung. So gab es zwischen 2012 und 2018 bereits über 300 Veröffentlichungen jährlich zur Musiktherapie und zu musik-basierten Anwendungen [5].

QUELLEN & WEITERFÜHRENDE LITERATUR
[1] APA Presidential Task Force on Evidence-Based Practice (2006). Evidence-based practice
in psychology. The American psychologist, 61(4), 271–285.

[2] Cochrane Deutschland. (2021). Evidenzbasierte Medizin. https://www.cochrane.de/de/ebm
[3] Diermayr, G., Schachner, H., Eidenberger, M., Lohkamp, M. & Salbach, N. M. (2015). Evidence-based practice in physical therapy in Austria: current state and factors associated with EBP engagement. Journal of evaluation in clinical practice, 21(6).
 [4] Meyer, G. & Köpke, S. (2019). Evidenzbasierung in den Gesundheitsberufen. In R. Haring (Hrsg.), Springer Reference Pflege – Therapie – Gesundheit. Gesundheitswissenschaften (S. 681–687). Springer; ProQuest Ebook Central.

[5] Riedl, H., Schmidt, H. U., Smetana, M. & Stegemann, T. (2020). Forschung in der Musiktherapie. In H. U. Schmidt, T. Stegemann & C. Spitzer (Hrsg.), Musiktherapie bei psychischen und psychosomatischen Störungen (S. 81–90). Elsevier.
[6] Waldon, E. G. (2015). Music Therapists research activity and utilization barriers: a survey of the membership. Journal of music therapy, 52(1), 168–194.
[7] Waldon, E. G. & Wheeler, B. L. (2017). Perceived research relevance: A worldwide survey of music therapists. Nordic Journal of Music Therapy, 26(5), 395–410.
 

Über die Podcaster*innen
Bei Musiktherapie Science werden Forscher*innen zu ihren eigenen Forschungserkenntnissen interviewt oder sie werden um eine Einschätzung zu Ergebnissen anderer Forschungsprojekte aus ihrem Forschungsfeld gebeten. Welche Forschende letztlich hinterm Mikrofon sitzen ist ganz abhängig davon wen ich gerade erreichen konnte ;) 

Ich, die Interviewerin, bin Verena Hopfner, Musiktherapeutin (B.A.) und Therapiewissenschaftlerin (M.Sc.), lebe derzeit im Süden Deutschlands und bin klinisch als Musiktherapeutin und in der Hochschullehre tätig. Musiktherapeutisch arbeite ich in verschiedenen Arbeitsfeldern, schwerpunktmäßig mit psychisch erkrankten, erwachsenen Menschen.



Verena Hopfner

 
Kooperierende Institutionen:

KONTAKT
Verena Hopfner
Musiktherapie.Science@Mailbox.org




FAQ
Wer ist Musiktherapie Science?
Der Podcast Musiktherapie Science wurde von Verena Hopfner entwickelt. Als Herausgeberin des Podcasts kümmert sie sich um inhaltliche, organisatorische, finanzielle und praktische Dinge. Die meisten Folgen werden mit Kooperationspartner*innen aus der Forschung produziert. Ansprechpartnerin für alle Belange ist Verena Hopfner.

Was ist Musiktherapie?
Die Deutsche Musiktherapeutische Gesellschaft (DMtG) definiert Musiktherapie wie folgt:
"Musiktherapie ist der gezielte Einsatz von Musik im Rahmen der therapeutischen Beziehung zur Wiederherstellung, Erhaltung und Förderung seelischer, körperlicher und geistiger Gesundheit.
Musiktherapie ist eine praxisorientierte Wissenschaftsdisziplin, die in enger Wechselwirkung zu verschiedenen Wissenschaftsbereichen steht, insbesondere der Medizin, den Gesellschaftswissenschaften, der Psychologie, der Musikwissenschaft und der Pädagogik.(...)"


In Österreich ist die Musiktherapie durch das 'Musiktherapiegesetz' geregelt und geschützt. Das Gesetz schreibt vor, dass die berufsmäßige Ausübung der Musiktherapie den auf Hochschulniveau ausgebildeten Musiktherapeut*innen vorbehalten ist.
In Deutschland ist die Ausübung der Musiktherapie nicht gesetztlich geregelt, ähnlich wie in der Schweiz.
In keinem der deutschsprachigen Länder wird aktuell eine umfassende Kostenübernahme der Musiktherapie durch gesetzliche Krankenkassen geboten und das trotz der nachgewiesenen Wirksamkeit der Musiktherapie.

Ich bin Forscher*in, wie kann ich mich einbringen?
Sie haben spannende Erkenntnisse aus Ihrer eigenen Forschung oder zu einem Thema mit dem Sie vertraut sind, von dem Sie denken, dass es hier demnächst platziert werden sollte? Dann schreiben Sie mich gerne an, unter Musiktherapie.Science@Mailbox.org.


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